Der „schwarze“ Humor
Derblecken beim Schockerberg der CSU Schongau
(gch) – Heuer hat er ein wenig gefehlt, der große Biss des „Bruder Barnabas“ beim alljährlichen „Schockerberg“-Derblecken. Vielleicht hat sich Luitpold Braun junior zu sehr an das Müchner Vorbild angelehnt; die Lachsalven blieben jedenfalls heuer aus. Dabei waren die vom „Mönch“ aufgegriffenen Themen durchaus brisant: Die Schulden der Stadt, „Plantsch“ mit seinen vielen Variationen oder auch der Maulkorberlass von Bürgermeister Dr. Friedrich Zeller. Die Entschuldungspolitik der Stadt war auch eines der Ziele von Bruder Barnabas. „Man ist aus der Gebietsverkehrswacht ausgestiegen und hat immerhin sechs Mark pro Jahr erspart“, spöttelte Bruder Barnabas und weiter: „Auch der Austritt aus dem Gemeindetag (Schongau ist immerhin eine Metropole, anders als Weilheim, das noch Mitglied ist) habe wenig gefruchtet.
Von der „Schongauer Opposition“ (für Nicht-Eingeweihte: Damit ist die CSU gemeint) sei wenig zu hören, außer einigen wenigen Attacken von , Huber und Michael Eberle. Auch die „Fern-Opposition im Landratsamt“ habe nicht besonders viel zu bieten.
Der „Geist aus dem Bayerwald“ schluckte nach jeder Pointe ein Stamperl vom „Bärwurz“. Doch wenn das Getränk echt gewesen wäre, wäre der Redner spätestens bei Scherz Nummer acht nach hinten weggekippt. So aber kippte er die Sorgen um die kommunale (und bundesweite) Politik in sich hinein.
Das Bad animierte den Geist zu weiteren Namensänderungen: „Plumps“ für das Klärwerk, „Puck“ fürs Eisstadion, „Guck“ fürs Museum, und die Polizei heiße künftig „Lang-Fing-Fang“. „Das soll der Stadtrat beschließen, dann hat der Bürger was zu lachen“.
Schongau selbst bezeichnete er als „Geisterstadt“, aus der bald eine Festung wird, wo niemand mehr raus- und reinkommt.
Josephus und Paulator (in Vertretung für Franziskus) gingen vor allem mit der „Hexe“ ins Gericht. Wenn Handwerkerrechnungen erst nach Wochen bemerkt werden, dann „stimmt etwas nicht“, so Josephus (Josef Ressle). Paulator (Paul Huber) schickte sich „als Aufsicht an die Bühne und mit einer Kalaschnikow zur Schutzgeldeintreibung an den Bierstand“. Die Musik der Stadtkapellen-Besetzung, ein Sketch vom Trachtenverein und vor allem das süffige Bockbier rundeten den Abend im vollen Ballenhaus ab.