Nach 40 Jahren Stadtrat und 18 Jahren als zweiter Bürgermeister ist Paul Huber von Bord gegangen. Für seinen Einsatz über die vielen Jahre wurde “der Pauli” vom CSU-Ortsverband geehrt. In
seiner Laudatio blickte der Ortsvorsitzende Dr. Kellermann auf diese 40 Jahre, in die weitreichende Entscheidungen und Projekte fielen, zurück. Viele Projekte prägte Stadtrat Huber mit,
begleitete als zweiter Bürgermeister die Ansiedlung wichtiger Firmen und war besonders in den längeren Ausfallzeiten von Bürgermeister Gerbl mehr als bloß ein Vertreter.
Für ihn war es eine Pflicht, sich auf die Stadtratssitzungen vorzubereiten, die Vorschläge der Verwaltung auch mal zu hinterfragen und die Folgen für die Stadt zu Ende zu denken. Er stammt noch aus den Zeiten, als man nicht nur bei Gutachtern und Sachverständigen denken ließ. Das selber denken ließ und lässt er sich nicht nehmen – Gott sei Dank.
Der Pauli, immer freundlich, humorvoll und fleißig. Egal, welche Arbeiten anstanden, er war mit dabei. Meist im legendären grauen Kittel. Ramadama, Umzug Fraktionsbüro, Aufbau Schockerberg, Renovierung Münzgebäude, sogar bei der Frühjahrskur im Bad. Auf Pauli war immer Verlass.
Verlass war aber auch immer auf Paulis Entscheidungen. Bei denen ging es ihm immer um Schongau, nie darum, was politisch vielleicht besser ankommt, so Dr. Kellermann, und belegte dies mit
folgenden Beispielen:
Als Wohnanlagen mit Sozialwohnungen von einer Gesellschaft verkauft wurden, schlug Huber vor, diese Wohnungen zu kaufen und eine eigene städtische Wohnbaugesellschaft zu gründen. Vehement kämpfte er Jahre später gegen das sogenannte Wohnwirtschaftliche Konzept der Stadt, das zum Ausverkauf vieler städtischer Wohnungen führte. So wurde eine große Chance verpasst, jetzt fehlen uns Wohnungen und die Wohnbaugesellschaft.
Schongau wird Solarstadt, diesen Titel bot eine Firma der Stadt Schongau an. Dafür will sie dann kostenfrei die städtischen Dächer nutzen. Bürgermeister, Umweltfreunde und Presse waren begeistert, toll – Solarstadt. Nicht der Paul Huber. Wenn die Firma damit Geld verdient, dann können wir das auch. Diesmal konnten er sich durchsetzen, kritisiert von der Presse. Schongau hat die Solaranlagen selbst errichtet und seit dem viele Tausend Euros verdient.
Nach 40 Jahren ist damit eine Ära zu Ende gegangen, so Dr. Kellermann, der Stadtrat hat mit Paul Huber eine Persönlichkeit verloren, einen schlauen Denker und einen aufrichten Schongauer.
Zum Dank für seinen langjährigen Einsatz zum Wohle der Stadt überreichte er den Stadtadler, aus Holz geschnitzt. Dies freute Paul Huber sichtlich.