Schockerberg 1999

Die Lokalpolitiker arg derbleckt

Die Junge Union sorgte beim „Schockerberg“ für viel Gelächter

Schongau (gch) – Wir befinden uns im Jahre 1 vor der Jahrtausendwende, im Ballenhaus von Schongau: Der gesamte Schockerberg ist von „Schwarzen“ besetzt. Der gesamte Schockerberg? Nein! Eine mutige UWV-Stadträtin wagt sich als einzige Nicht-Schwarze in die Höhle des Löwen. Das Leben ist überraschend leicht für die couragierte Brigitte R.: sie wie mit freundlichem Applaus begrüßt und beim allgemeinen Politiker-Derblecken verschont. Dafür ging´s vielen anderen an den Kragen. Bruder Barnabas (Luitpol Braun jun.) holte zum großen Rundumschlag aus. Die erste Aktion des Abends gehörte jedoch seinem Namensvetter (ohne „jun.“, seines Zeichens Landkreisvater), der mit gezielten Schlägen einem Faß Starkbier seinen nahrhaften Gerstensaft entlockte. Bruder Barnabas endeckte für einen gewissen Huber Paul eine Tätigkeit in dessen „Nach-Politiker-Ära“ – beim Bauhof. Zu Silverster stand Huber um wenige Minuten nach Mitternacht mit einem Besen bereit, um die Spuren der Knallerei zu verwischen. Robert Bohrer hat sich anscheinend verliebt, in den „Frieder“, denn Robert ist laut Bekunden von Bruder Barnabas der einzige in der SPD-Fraktion, der seinem Bürgermeister den Rücken stärkt. Die Stadt Schongau hat einen eigenen „Robin Hood“ der Mieter: Helmut Schmidbauer. Im Stadtrat und der Heimatzeitung macht er sich stark für die gebeutelten Mieter der städtischen Wohnungen, die eine Mieterhöhung hinnehmen müssen. Nur genutzt hat es nicht viel. Oskar Lafontaine sollte auch sein Fett wegkriegen, nur: „Ja, wo isser denn?“ Und „fünf Jahre schwarzes Pack brachen ihr G´nack“ (an die Adresse von Renate Schmidt, SPD-Chefin von Bayern). Dr. Friedrich Zeller trat dann doch noch auf, leidlich gut vertreten von Luitpold Braun jun. Dieser hielt eine typische Politikerrede: Viel Geschwätz um Nichts. Gerhard Schröder (ebenfalls gespielt von Braun jun.) sinnierte über seinen Wahlsieg. In Willy-Astor-MAnier verwurstelte der Darsteller Politikernamen in den Sätzen.

Mit Spannung erwarte: der Auftritt der „Schwarzen Seelen“. Sie nahmen Lokalpolitisches aufs Korn. Etwa den leidgeprüften Peter Blüml, in dessen Fraktion jeder so abstimmt, wie es ihm selbst gefällt.

Franz Brannekemper wird sich freuen dürfen: Die komplette Junge Union wird sich nach ihrem Auftritt zu Gesangsstunden angemeldet haben müssen. Markus Wühr interpretierte ein Gedicht über den Busen. In seinen sehr lebendig vorgetragenen Versen beschrieb er die einzelnen Größen von eins bis zwölf – je größer, je nachteiliger. Die „Starkbierformation“ der Stadtkapelle war für die Musik zuständig.

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