Schockerberg 2006

Sternenwelt im Krieg – Merkel feiert Sieg

– VON PETRA HORVATH Schongau – Mit voller Wucht steuert Skystolper Edi (Luitpold Braun jun.) in seinem Mini-Raumschiff auf die Bühne zu. Begleitet von Erwin Huber (Thomas Henneke) und Günther Beckstein (Markus Wühr) rebelliert er gegen die Besatzer der Sternenwelt 2006: Darth Vader Gerhard Schröder (Bernhard Hindelang) und seine Crew – Star Wars im Jakob Pfeiffer-Haus. Der „Schockerberg“ der Schongauer CSU muss sich vor dem Politiker-Derblecken in München nicht verstecken. Mit Frotzeleien gegen die Schongauer Lokalprominenz und Attacken gegen Bundespolitiker treiben die Darsteller den Besuchern die Lachtränen in die Augen.

Zweimal ausverkauft Das zehnte Jubiläum des Starkbieranstichs in Schongau brachte eine Neuheit mit sich: Zum ersten Mal wurden die Sketche, Musikstücke und kabarettistischen Einlagen gleich zweimal am Wochenende aufgeführt; die Vorstellungen waren an beiden Tagen mit je 280 Besuchern ausverkauft. Beim Singspiel „Krieg der Sterne“ kämpfen Politiker jeder Couleur gegeneinander. Skystolper Äaaaahhhh…Edi – Double Braun dehnt das Ähhh fast so schön wie das Münchner Original – muss sich nicht nur gegen Darth Vader Gerhard Schröder wehren, sondern auch gegen seine Verbündeten: „Der Huber, der reformiert mir ja das Land zu Tod.“ Schröder selbst streitet mit Angela Merkel (Julia Forster) im Fernsehduell darüber, wer denn nun der Bessere ist. Nach der Melodie des Neue Deutsche Welle Klassikers „Ich lieb` Dich nicht, Du liebst mich nicht“ streiten die beiden um ihre Kompetenz: „Ich bin so gut – Du bist es nicht.“ Unvergesslich das Duett „Angie – Angie“ zur Melodie von „Heidi“, bei dem sich Merkel und Stoiber – begleitet von der Schongauer Stadtkapelle – jodelnd, singend und jauchzend die gegenseitige Treue versprechen. Die örtliche Lokalprominenz musste beim Engel Aloisius (Markus Wühr) dran glauben: Die melkende Annett Eberle wurde ebenso aufs Korn genommen wie die Oide (Lederhose) von Hans Schwarz oder Peter Blüml, der sich den Hochzeitstag von einer Schnake versauen ließ. Weiterhin gab Wühr seine Weisheiten über die zwölf BH-Größen zum Besten: „Bei Größe elf sieht der Mann nun endlich ein, dass seine Hände viel zu klein.“<P>Der Schongauer Pleitevogel Bartholomäus Lechengeier (Helmut Schmidbauer) ließ sich über Bürgermeister Friedrich Zeller und dessen unregelmäßige Arbeitszeiten aus: „Aus Erfahrung weiß ich, im Wahljahr wird der Zeller fleißig.“ Mit herzzerreißenden Keuch- und Husttönen spielte er auch immer wieder auf die Vogelgrippe an: „Adlerrotz und Adlerschneuz, Vogel sein is` heut a` Kreuz.“ Marienplatz Gegen die Schongauer Stadträte, die „fleißig am Studieren“ der Wirtshauswissenschaft sind, stänkerte Dr. Faustus (Marianne Porsche-Rohrer); die Junge Union zeigte in einem Sketch, was denn an einem „Tag am Marienplatz“ so alles passieren kann. 03Über den Marienplatz und die Schongauer Altstadt sinnierte auch Bruder Barnabas, gespielt von Luitpold Braun jun.: „Die Altstadt, die ist Schongaus Schatz, im Zentrum der Marienplatz“, frotzelte Braun. Und weiter: „Der Hans Hartung führt die Touristenschar ins Ballenhaus, wo einst das Leben war.“

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