Schockerberg 2012

Schockerberg 2012

Schongauer Schockerberg erklimmt den Olymp

Schongau – Die Schulden-Griechen als Steilvorlage haben den Schockerberg von Schongauer CSU und Junger Union am Wochenende den Olymp erklimmen lassen. Es war eine grandiose Unterhaltung.

Fotos: www.BSE-Pictures.de

Dauernd blauer Himmel, dazu noch die Hitze – „wie kann man da von den Griechen verlangen, dass sie mehr arbeiten und ihre Schulden zurückzahlen?“, fragte sich Don Marco alias Markus Wühr gleich zum Beginn seiner Fastenpredigt. Die Schuldenkrise zog sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung, doch Don Marco kam bei seiner Predigt erst richtig auf Touren, als er weltbewegende Themen wie Fukushima und Energiewende verlassen hatte. So könnte er sich Photovoltaik und ein Windrad gut auf der Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt vorstellen: „Wind und Solar, gibt ein gutes Kirchenjahr.“ Wobei, das mit den Windanlagen klappt nicht – die rund 20 Windräder, die Landrat Friedrich Zeller im Landkreis für möglich hält, „die will der Steingadener Bürgermeister Xaver Wörle alle für sich haben“

Für tosenden Applaus sorgte der Fastenprediger bei seiner gesungenen „Lesung aus dem Buch Schongau“ mit der Geschichte von SPD-Stadtrat Heini Forster, der abends auf dem Heimweg von der Gaststätte nach Hause den immer enger werdenden Weg beim Schwanenweiher wählt und plötzlich „Ilona, die Böse, der Engel der Roten“ vor ihm steht. Forster stürzte sich in die nicht vorhandenen Fluten des Schwanweihers, wird aber von seiner Stadtratskollegin errettet, die ihm glaubhaft versichert, dass er von tausenden Blumen getragen wird.

Ebenso sensationell war die Beschreibung des anstehenden Bürgermeister-Wahlkampfs, wenn „Peppo“ Gerbl gegen das doppelte Lottchen der CSU, Christine Sander und Kornelia Funke, sowie die Grünen-Frontfrau Nina Konstantin und Brigitte Ressle von der UWV antreten muss. „Das wird ein richtiger Zickenkrieg. Aber ob die Stuten Chancen haben gegen den ergrauten Ackergaul aus Hohenfurch?“, fragte sich Don Marco.

Marianne Porsche-Rohrer als „Orakel vom Schloßberg“, Helmut Schmidbauer, der in der Rolle des Bazi der Schongauer Nachrichten austeilte, und Eduard Igl mit Markus Wühr bei einem Sketch sorgten für Lacher, ehe es schließlich zum Singspiel „Der Olymp wankt“ ging. Auf dem Götterberg wird selbst Zeus (Maxi Bertl), Dionissios (Oliver Kellermann), Demeter (Birgit Österlein) und Athene (Julia Eberle) trotz allem Feiern („Europa ist Schlaraffia, für uns, die Griechen-Mafia“) langsam mulmig. Dass Zeus und Dionissios gleichzeitig noch Franz-Josef Strauß und Gerhard Schröder verkörpern sollten, kam zwar kaum heraus und wurde auch gar nicht klar. Nur Luitpold Braun als Hermes/Edmund Stoiber legte einen bravourösen Auftritt hin, ebenso wie Merkula (Anna Eberle), die einzige Retterin in der Not.

Zusammen machten sich Stoiber und Merkula auf eine kleine Odyssee, mussten zuerst Silvio Berlusconi (Michael Reith) in den Hades schicken. Zur Melodie von „Ein bisschen Spaß muss sein“ sangen sie in Anspielung auf Frauenheld Berlusconi fröhlich „Ein bisschen Bunga-Bunga muss sein“, bis er Merkula schließlich bereitwillig folgte. Auch Atlas (Robert Stöhr), der die ganze Finanzlast auf seinen Schultern trug, wurde mittels eines CSU-Rettungs(Sonnen-)schirms von seiner Last befreit – zumindest vorübergehend: „Wir hauen ab, lang hält der net“, meinte Hermes. Schließlich wurden noch zwei Bänker, dargestellt von Thomas Henneke und Michael Eberle, von ihrem angehäuften Geld befreit („Das ist alles nur geklaut“), dann wird Merkula umjubelt in den Olymp aufgenommen – ebenso umjubelt war der ganze Abend. Das macht Freude auf das nächste Jahr.

bo

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