Nach einer freundlichen Begrüßung durch Herrn Günther Stensitzki, dem geschäftsführenden Gesellschafter der Gustav Klein GmbH & Co. KG, konnten die Besucher einen tiefen Einblick in das Unternehmen erfahren.
Die seit 1948 agierende Firma Gustav Klein beschäftigt an den Standorten Schongau, Inzing (Tirol) und Stockerau bei Wien ca. 250 Personen. Besonders stolz ist Herr Stensitzki dabei auf die vielen langandauernden Beschäftigungsverhältnisse, die die Treue zwischen Belegschaft und Unternehmen verdeutlichen.
Als langjähriger Ausbildungsbetrieb werden bei Gustav Klein die Berufe Elektroniker/-in für Geräte und Systeme sowie Kauffrau/-mann für Büromanagement ausgebildet. Aktuell gibt es 14 Auszubildende. Hervorzuheben sind das hohe Niveau der Ausbildung, das sich in den sehr guten Ausbildungsabschlüssen widerspiegelt. Das Unternehmen hatte in den letzten 13 Jahren immer Absolventen mit „Einser-Abschluss“.
MdL Kühn und die Delegation der CSU Schongau zeigten sich auch sehr über die Ausführungen zu den Geschäftsfeldern und den Märkten, auf denen die Fa. Gustav Klein tätig ist, beeindruckt.
So stellen Stromversorgungsanlagen der Fa. Gustav Klein in deutschen und österreichischen Krankenhäusern sicher, dass auch bei einem Stromausfall die laufenden Operationen sicher beendet werden können. Bisher wurden in österreichische Krankenhäuser mehr als 300 und in deutsche Krankenhäuser (darunter auch Weilheim und Schongau) 900 solcher besonderen Stromversorgungsanlagen geliefert.
Im industriellen Bereich und in Kraftwerken sorgen Unterbrechungsfreie Stromversorgungen von Gustav Klein dafür, dass der Betrieb gesichert ist. Kunden sind hierbei bekannte große Industrieunternehmen, wie auch viele Kraftwerksbetreiber. Als Beispiele wurden die vielen Wasserkraftwerke in Österreich sowie internationale Projekte, wie zum Beispiel der 3-Schluchten-Staudamm in China genannt.
Einen wichtigen Beitrag leisten die Produkte der Fa. Gustav Klein auch im Bereich der Energiewende und der Mobilitätswende.
Damit die Bahn immer sicher und zuverlässig fährt, sind besonders sichere Stromversorgungen in den elektronischen Stellwerken erforderlich. Anhand eines Beispiels wurde von Herrn Michael Reith (Senior Account Manager) erklärt, wie sicher diese Stromversorgungen aufgebaut sind. Stromversorgungen von Gustav Klein sind weltweit in Stellwerken und Bahnhöfen im Einsatz. Als Beispiele für die vielen Einsatzorte wurden u.a. Hongkong, Kuala Lumpur, Bangkok und Brasilien genannt. Natürlich sind in Österreich und Deutschland ebenfalls die Stellwerke mit Gustav Klein-Anlagen ausgestattet. Für deutsche Stellwerke hat Gustav Klein bereits über 3000 Anlagen geliefert.
Abschließend wurde das mittlerweile größte Geschäftsfeld der Fa. Gustav Klein, die Elektromobilität, behandelt. Bereits seit 2007 stellt Gustav Klein Stromversorgungen zum Testen und Simulieren von Batterien und zum Prüfen von Brennstoffzellen her. Diese Stromversorgungen verwenden alle bekannten und renommierten Hersteller von Batterien, Antriebssträngen und Brennstoffzellen für ihre Tests. Dabei beschränkt sich die Anwendung nicht nur auf das Testen von elektrisch betriebenen PKWs, sondern umfasst auch Ladestationen, LKW, elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge, elektrische Schiffsantriebe, Elektroflugzeuge und Flugtaxis.
Da die Fa. Gustav Klein auch die Entwicklungsabteilungen beliefert, ist sie immer auch frühzeitig mit den neuesten Technologien konfrontiert.
Sollte dann im Elektrofahrzeug die Reichweite dann doch einmal nachlassen und ein Tausch der Batterie erforderlich sein, dann wird diese alte Batterie in der Regel nicht verschrottet. Sie bekommt ein neues Leben in einem 2nd-Life Batteriespeicher. Gustav Klein hat hierzu einen Batteriewechselrichter im Programm, der speziell für diese Batterien ausgelegt wurde. Damit wurden schon mehrere Großspeicher mit gebrauchten Batterien ausgestattet.
Im Anschluss der Betriebsführung gab es eine angeregte Diskussion über Standortfaktoren und Lieferketten. Wichtige Punkte seien dabei die Verfügbarkeit von Mitarbeitenden, die Verfügbarkeit von Baugrund und die sichere und bezahlbare Versorgung mit Energie.
Durch die Eigenentwicklungen und die große Fertigungstiefe sei die Abhängigkeit des Unternehmens von Zulieferern nicht so groß, wie dies bei manchen anderen Unternehmen sei.
Da Gustav Klein bereits weitsichtig in der Vergangenheit die Lagerbestände erhöht habe, sei das Unternehmen trotz der weltweiten Probleme in den Lieferketten weiterhin lieferfähig.
Für die Zukunftsfähigkeit wurden beim Bau des neuen Fertigungsgebäudes in der Greifenstraße bereits Erweiterungsmöglichkeiten eingeplant.
Herr Stensitzki betonte, dass ein Unternehmen zum Erfolg zufriedene Mitarbeitende und Kunden benötige. Dies sei ihm persönlich ein großes Anliegen.
MdL Harald Kühn bedankte sich bei Herrn Stensitzki für die Einladung und für die interessanten Ausführungen mit folgenden Worten: „Nach dem Gespräch mit der Geschäftsführung und der Führung über das Firmengelände, bin ich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit und der Zukunftsorientierung dieses für die Stadt Schongau sowie für den gesamten Landkreis Weilheim-Schongau sehr wichtigen Unternehmens.“
Herr Stensitzki erklärt der Besuchergruppe im Prüffeld bei Gustav Klein ein
Test- und Simulationssystem mit einer Leistung von 650 kW
Bei der Betriebsbesichtigung erläutert Herr Stensitzki die Abläufe bei Gustav Klein
Stadträtin Kornelia Funke und MdL Harald Kühn bedanken sich für die Einladung.