Gewerbesteuererhöhung ein Eigentor

Gewerbesteuererhöhung ein Eigentor

Warum erhöht ein Wirt oder ein Geschäftsmann nicht einfach die Preise um 20 oder 30 Prozent? Auch Betreiber eines Kinos, Bades oder Fitnessstudios könnte doch einfach erhöhen und hätte dann mehr Einnahmen?
Wirklich?

Nein, so funktioniert die Wirtschaft leider nicht. Sofort würden die Kunden ausbleiben und die Einnahmen massiv einbrechen.

Aber bei der Steuer können die „Kunden“ doch nicht einfach wegbleiben? Tatsächlich haben wir zurzeit 3 Gruppen an Gewerbetreibenden:

Ein Teil hat die Coronakrise nicht überstanden. Diese Unternehmen werden nie mehr Gewerbesteuer zahlen.

Die zweite Gruppe, hat Corona überstanden, aber darunter gelitten. Diese werden über die nächsten Jahre wenig Erträge erzielen. Somit werden sie zunächst nicht zahlen. Sobald es ein bisschen aufwärts geht, schöpft die Stadt einen Teil der Erträge ab, die für Investitionen so wichtig wären.

Zahlungspflichtig sind somit derzeit vor allem die größeren Unternehmen, die mit einem blauen Auge durch die Krise gekommen sind. Aber auch diese Unternehmen stehen unter Kostendruck. Auf eine Gewerbesteuererhöhung werden sie entweder mit Verschlankung oder aber mit Verlagerung reagieren. Verschlankung würde bedeuten, dass sie freiwilliges Sponsoring einfrieren oder Arbeitsplätze abbauen. Aber auch die Verlagerung wäre Gift für Schongau. Es muss nicht nach Polen oder Rumänien sein, wichtige Betriebe können ihre Produktionen oder Investitionen nach Denklingen oder Heimenkirch verlagern. Ein schwerer Verlust für Schongau – und mittelfristig der Verlust von Arbeitsplätzen, Einnahmen und Zentralität.

Michael Eberle